Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat den Oberkommandierenden der ISAF-Truppen in Afghanistan General David Petraeus in Berlin empfangen. Bei einer anschließenden Pressekonferenz lobte Guttenberg, Petraeus Strategie in Afghanistan zeige erst Erfolge. Petraeus seinerseits hob die zentrale Rolle der Bundeswehr hervor, und lobte das deutsche Engagement in Afghanistan.
Einen konkreten Abzugstermin für die internationalen Truppen sehe er jedoch noch nicht, sagte Petraeus, ganz im Gegenteil: Vielmehr sollten die freiwerdenden Kräfte zunächst in anderen Regionen die ISAF-Truppen verstärken. Wie bitte? Kein wunder, dass der Minister so skeptisch rüberguckte.
Im Klartext hieße dieses, Bundeswehrsoldaten, die wegen der Übergabe hinreichend befriedeter Provinzen vor Ort nicht mehr gebraucht werden, sollten nicht nach Hause fahren, sondern anderswo in Afghanistan eingesetzt werden? Was wird dann aus der “Rückführung von Truppenkontingenten“, wie es Herr Westerwelle verklausuliert nennt. Aus Abzug würde Umzug
Da fügte der Minister hinzu, “Wir werden einen langen Atem brauchen”. Die Anzeichen verdichten sich, dass 2014 ein Termin unter vielen ist. Wie hieß es so schön in dem NATO-Papier vom Wochenende?! – “Die Übergabe ist umstandsabhängig, nicht kalenderabhängig und ist nicht an den Abzug der NATO-Truppen gekoppelt.”