“Deutschland hat das traditionell gute Ansehen und den Vertrauensvorschuss in Afghanistan eingebüßt“
Die zivil-militärische Strategie der ISAF, die Kampagne um die “Hearts and Minds” der afghanischen Zivilbevölkerung, ist im Begriff zu scheitern. Diesen Verdacht legen die Ergebnisse der diesjährigen Afghanistan-Umfrage von ABC, ARD, BBC und Washington Post nahe. Der Westen und seine Truppen schneiden im Ansehen der Afghanen zusehends schlechter ab.
Auch die Bundeswehr hat im Norden an Ansehen eingebüßt. Deutschland werde immer weiniger als Verbündeter, denn als Kriegspartei wahrgenommen. Ein Einfacher kausaler Rückschluss besagt, dass eine Zunahme der Kampfhandlungen, umgekehrt das Ansehen schmälern. Die Taliban müssen also keinerlei militärische Siege erringen, solange sie die Bundeswehr einfach nur zum Schießen bewegen, um die Strategie zu Fall zu bringen.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass sogar mehr als ein Drittel der Befragten Anschläge auf die NATO befürwortet. Derweil wissen der Außenminister und seine Presseabteilung auch keinen Rat, außer die alte Leier von 2011, 2012 und 2014 abzuspulen: “Afghanistan-Umfrage bestätigt unsere Politik der Übergabe der Sicherheitsverantwortung“