Vor fünf Tagen, am vergangenen Donnerstag, jährte sich der Einsatz der NATO gegen die Taliban in Afghanistan zum neunten Mal. Zunächst sah es so aus, als wäre die Schlacht der Amerikaner aus der Luft, mit Hilfe der Nordallianz am Boden, schnell gewonnen.
Neun Jahre später ließen nach Angaben des amerikanischen Nachrichtensenders CNN allein in den letzten sechs Monaten 11.000 afghanische Zivilpersonen ihr Leben.
Der afghanischen Bildungsminister Faruk Wardak kommt im Interview mit CNN zu dem Schluss, dass “wenn jemand sagt, die Taliban Regierung sei zerstört worden… Nein, sie wurden nicht zerstört. Sie wurden verjagt, dorthin vertrieben, wo sie wachsen und trainieren konnten.”
An diesem denkwürdigen Jahrestag, dem 7. Oktober 2010, tötet ein Selbstmordattentäter in der Provinz Baghlan, nördlich des Feldlagers Pol-i Khumri, einen 26-jährigen Oberfeldwebel, der mit seiner Einheit eine Behelfsbrücke in der Nähe der Ortschaft Shahabuddin sichert, 14 weitere Soldaten werden verletzt (Siehe dazu auch “Schlacht um Shahabuddin” von Ulrike Demmer, in DER SPIEGEL 41/2010 vom 11.10.2010).
Der Sanitäter des Fallschirmjägerbatallions 313 aus Seedorf in Niedersachsen ist der 44. Soldat der Bundeswehr, der in Afghanistan ums Leben kommt. Am Samstag wurde der Leichnam mit einem A 310 der Luftwaffe nach Deutschland übergeführt.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur dapd in Berlin soll diesen Freitag eine Trauerfeier im niedersächsischen Selsingen stattfinden, an der auch Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) teilnehmen soll.
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