Nach dem medialen Getöse der vergangene Woche, weichen mannshohe Wellenberge schiffbarer Dünung. Vor allem meuternde Matrosen, entlassene Kommandanten, aber leider auch erschossene Kameraden und zu guter Letzt geöffnete Briefpost sorgten für Wirbel.
Auch in diesem Fall glich die Arbeit der Massenmedien eher hysterischem Herdenverhalten in einem geschlossenen Paralleluniversum als dem Werk vernunftbegabter Individuen, die sich der Information ihrer Mitmenschen verschrieben haben. Nun kann sich wieder der Sache gewidmet werden.
Fritz clears and holds
Wie die USA im Süden versucht die Bundeswehr im Norden “das Momentum zu halten”. So sagt es der Kommandeur des Regionalkommando Nord Generalmajor Hans-Werner Fritz. In einem Interview erklärt das Prinzip des “Clear and Hold” – freilich ohne es so zu nennen.
Es ist eine Counterinsurgency-Strategy, also eine Strategie der Aufstandsbekämpfung. Gebiete werden geräumt (von Aufständischen) und dann versucht man diese zu halten, meist durch zivile Aufbauprojekte. Eine Strategie, die von den USA bereits in Indochina angewendet wurde.
Harte Zeiten stünden der Bundeswehr im Einsatzgebiet bevor. Der “Kulminationspunkt” sei noch nicht erreicht. “Das heißt, ich glaube, dass wir zurzeit sozusagen noch nicht an der Spitze des Berges sind, sondern wir sind noch auf dem diesseitigen Hang”, so Fritz. Das Frühjahr wird bleihaltig.
Fritz redet in höchsten Tönen vom Partnering-Programm, bei dem Soldaten der Bundeswehr Soldaten der Afghan National Army (ANA) ausbilden und mit ihnen Seite an Seite ins Gefecht ziehen. Dieser Eintrag des Kollegen von Registan.net ist in diesem Zusammenhang interessant zu lesen.