Die Russen sind zurück in Afghanistan, das meldet die BBC. Russen und Amerikaner gingen am Donnerstag gemeinsam gegen Drogenlabore in der Provinz Nangarhar, im Osten des Landes an der Grenze zu Pakistan, vor. Die Operation “Tar Pit” (Teergrube) sei die erste derartige Kooperation.
Ein Großteil des afghanischen Heroins wird über die Nordgrenze in die ehemaligen Sowjet-Republiken Tadschikistan und Turkmenistan geschmuggelt und gelangt von dort nach Russland. Afghanistan ist mit 85 Prozent der größte Opium-Produzent weltweit, gemäß UN-Weltdrogenberichts 2010.
Vor allem Warlords und Aufständische profitieren von dem lange vernachlässigten Thema Drogenanbau. Russische Offizielle haben in der Vergangenheit wiederholt die Untätigkeit der Allianz-Streitkräfte krtisiert. In Russland allein gibt es etwa 2,5 Millionen Heroin-Abhängige.
Bei der Aktion sollen mehr als eine Tonne Heroin und Morphin zerstört worden sein. Nach Angaben des Chefs der russischen Drogen-Behörde FSKN, Viktor Ivanow, wurde auch Ausrüstung zerstört. Russland wolle in Zukunft eng mit den USA zusammenarbeiten.
CNN meldet, sowohl die US-Drogenbehörde DEA, das US-Verteidigungsministerium, die NATO und das afghanische Innenministerium hätten sich an der Aktion beteiligt. Nach Angaben der New York Times waren vier Russen an der Aktion beteiligt, an der insgesamt 70 Personen teilnahmen.
Nach dem diesjährigen Opium-Bericht der UN-Drogenbehörde UNDOC werden in Afghanistan auf 123.000 Hektar Schlafmohn angebaut. Die geschätzte Jahresproduktion für 2010 beträgt 3,600 Tonnen.